Blog

Whitepaper: Kaliumsalz in Fleischalternativen und Käse

Kaliumchlorid (KCl) ermöglicht Lebensmittelherstellern die signifikante Reduktion des Natriumgehalts in Fleischalternativen und Käse – ohne Qualitätsverluste bei Geschmack, Textur oder Haltbarkeit. Zahlreiche Studien belegen, dass eine Teilsubstitution von Natriumchlorid (NaCl) durch KCl in einem Bereich von 25–50 % realistisch umsetzbar ist [1], [2].

1. Business Case für KCl

  • Gesundheit: Ein niedrigerer Natrium- und höherer Kaliumkonsum wirkt sich positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit aus [3].
  • Marktvorteil: Produkte mit reduziertem Natriumgehalt weisen häufig einen besseren Nutri-Score auf, was die Marktchancen erhöht [4].
  • Regelkonformität: Die Substitution entspricht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und nationaler Gesundheitsbehörden [5].
  • ROI: Hersteller können durch verbesserte Nährwertprofile höhere Listungschancen im Handel und eine differenzierte Verbraucherkommunikation erzielen.

2. Fleischalternativen – Umsetzung & Ergebnisse

Technische Leitplanken:

  • Teilsubstitution: 25–50 % NaCl durch KCl
  • Ionenstärke & pH-Wert: Zielbereich 0,3–0,6 mol/L, pH 5,7–6,3
  • Bitterkeit ab >30 % KCl durch Rezepturoptimierung minimieren

Praxisbeispiel: In einem Erbsenprotein-Burger führte eine 35 % KCl-Substitution zu einer Natriumreduktion von 32 %, bei identischem Wasserhaltevermögen. In einem Sensorikpanel (n=50) zeigten 89 % Akzeptanz ohne signifikante Texturunterschiede [6].

3. Käse – Lake, Trocken- & Oberflächensalzung

  • Praxisbeispiel Cheddar: 40 % KCl-Substitution führten zu 41 % weniger Natrium bei gleichbleibender Textur und 93 % Verbraucherakzeptanz (n=120) [2].
  • Praxisbeispiel Halloumi: 50 % KCl in der Lake stabilisierte die Mikrostruktur; Bitterkeit konnte durch Umami-Optimierung kompensiert werden [7].

4. Mikrobiologische Sicherheit

Kaliumchlorid senkt die Wasseraktivität äquivalent zu Natriumchlorid. Untersuchungen zeigen, dass bis zu 50 % Substitution keine Einbußen bei Haltbarkeit oder Lebensmittelsicherheit verursachen [8].

5. Marketing- & Verbraucherperspektive

Die Substitution mit KCl ermöglicht Claims wie „Mit reduziertem Natriumgehalt“ [9]. Studien zeigen, dass dadurch der Nutri-Score verbessert werden kann, häufig von C → B oder B → A. Dies führt zu höherer Sichtbarkeit im Handel und einer positiven Wahrnehmung durch Verbraucher [10].

6. Fazit

Kaliumsalz ist der schnellste Weg zu gesünderen, marktfähigeren Produkten – ohne sensorische Kompromisse. Hersteller, die frühzeitig auf KCl setzen, erhalten Wettbewerbsvorteile und erfüllen gleichzeitig gesundheitspolitische und regulatorische Ziele.


Literatur

[1] Ojangba T et al., Front Nutr. 2022;9:841599.
[2] Grummer J et al., J Dairy Sci. 2012;95:2830–2839.
[3] Neal B et al., N Engl J Med. 2021;385:1067–1077.
[4] IGD Shopper Vista. Impact of Nutrition Labelling on Shopper Behaviour. 2022.
[5] WHO. Guideline: Sodium intake for adults and children. 2012.
[6] Gomes AP et al., J Dairy Sci. 2011.
[7] Ayyash MM et al., J Dairy Sci. 2011.
[8] Ruusunen M, Puolanne E. Meat Sci. 2005;70(3):531–540.
[9] He, F. J., & MacGregor, G. A. (2020). J Hum Hypertens, 34(6), 363–367.
[10] Euromonitor International. Health and Wellness Foods Market Report. 2023.