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Kaliumchlorid in Lebensmitteln: Prävention von Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bluthochdruck zählt weltweit zu den größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Einer der entscheidenden Treiber: ein zu hoher Salzkonsum. Die WHO empfiehlt, die tägliche Salzaufnahme auf maximal 5 g zu begrenzen [1]. Tatsächlich liegt die Aufnahme jedoch im globalen Durchschnitt bei über 9–10 g pro Tag [2]. Hier setzt Kaliumchlorid (KCl) an: Es ermöglicht nicht nur die Senkung von Natrium in Lebensmitteln, sondern trägt gleichzeitig zu einer höheren Kaliumaufnahme bei – ein doppelter Effekt für die Herzgesundheit.

Der gesundheitliche Mechanismus

Ein hoher Natrium- und niedriger Kaliumkonsum wirkt sich negativ auf das Verhältnis von Natrium zu Kalium im Körper aus – ein zentraler Parameter für die Blutdruckregulation [3]. Mehrere aktuelle Studien zeigen, dass die Substitution von Kochsalz durch Kaliumchlorid den Blutdruck senken und kardiovaskuläre Ereignisse reduzieren kann [4].

Eine groß angelegte Interventionsstudie in China mit über 20.000 Teilnehmern konnte nachweisen, dass eine salzreduzierte Ernährung mit 25 % KCl-Anteil die Inzidenz von Schlaganfällen um 14 % und die kardiovaskuläre Mortalität um 13 % senkte [4]. Damit gilt KCl als eine der effektivsten Strategien in der Prävention von Hypertonie.

Nationale und internationale Strategien

  • Europa: Mehrere Länder fördern freiwillige Reformulierungsprogramme. In Großbritannien gehören KCl-basierte Lösungen zu den empfohlenen Reformulierungsstrategien [6].
  • WHO (2025): Offizielle Leitlinien empfehlen den Einsatz von Salzsubstituten wie KCl als Teil nationaler Präventionsprogramme [1].
  • FDA (USA): KCl ist von der Food and Drug Administration als GRAS („Generally Recognized As Safe“) eingestuft und seit 2020 in Lebensmittelstandards als Salzersatz zugelassen [5].

Verbraucherakzeptanz

Aktuelle sensorische Studien zeigen, dass Kaliumchlorid in modernen Rezepturen geschmacklich kaum vom herkömmlichen Salz zu unterscheiden ist. Selbst bei höheren Substitutionsraten berichten Konsumenten eine hohe Akzeptanz und vergleichbare Geschmackseindrücke [7]. Damit wird Kaliumchlorid nicht nur als Ersatz akzeptiert, sondern kann in der richtigen Anwendung sogar zu geschmacklicher Differenzierung und Premiumisierung beitragen [8].

Fazit

Kaliumchlorid ist mehr als nur ein technischer Zusatzstoff – es ist ein wissenschaftlich belegtes Werkzeug in der Prävention von Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hersteller, die auf KCl setzen, leisten nicht nur einen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit, sondern positionieren sich auch als Innovatoren im Lebensmittelmarkt.


Literatur

[1] WHO. Use of lower-sodium salt substitutes: WHO guideline. World Health Organization, 2025.
[2] Afshin, A. et al. (2021). Global sodium intake and cardiovascular burden. BMJ Global Health, 6(3), e004614.
[3] Huang, L. et al. (2020). The sodium-to-potassium ratio and its association with hypertension. Nutrients, 12(8), 2291.
[4] Neal, B. et al. (2021). Effect of Salt Substitution on Cardiovascular Events and Death. New England Journal of Medicine, 385(13), 1067–1077.
[5] U.S. Food and Drug Administration (FDA). Action on Sodium and Use of Potassium Chloride as a Salt Substitute. 2020.
[6] Public Health England. Salt Reduction Targets 2020–2024: Progress Report. 2022.
[7] Jachimowicz-Rogowska, K. et al. (2023). Taste acceptability of potassium-enriched salt substitutes. Nutrients, 15(10), 2101.
[8] Fang, R. (2025). Advances in Reducing Salt Content in Processed Meats. Foods, 14(4), 755.