Der Trend zu gesünderer Ernährung verändert die Lebensmittelindustrie nachhaltig. Verbraucher achten zunehmend auf Nährwertprofile, und Salz steht dabei besonders im Fokus. Während die Weltgesundheitsorganisation eine tägliche Aufnahme von maximal 5 g Salz empfiehlt, liegt der Konsum in vielen Ländern weiterhin bei 9–10 g [1]. Diese Diskrepanz erzeugt Druck auf Hersteller – und eröffnet gleichzeitig Chancen für Innovationen.
Verbrauchertrends
Marktforschungen zeigen, dass Verbraucher gezielt nach natriumreduzierten Produkten suchen. Laut einer NielsenIQ-Studie von 2024 gaben 42 % der Befragten an, beim Kauf von Lebensmitteln auf Salzgehalt zu achten [2]. Besonders jüngere Generationen (Gen Z und Millennials) orientieren sich stark an Nährwertprofilen und am Nutri-Score. Produkte mit einem verbesserten Nutri-Score erzielen im Handel deutlich höhere Abverkaufszahlen [3].
Health-Claims und Kaufentscheidungen
Produkte mit Claims wie „reduzierter Salzgehalt“ oder „mit Kaliumsalz“ verzeichnen höhere Kaufbereitschaft [4]. Mintel-Analysen zeigen, dass diese Produkte insbesondere in Kategorien wie Snacks, Fertiggerichten und Fleischalternativen überdurchschnittliches Wachstum erzielen [5]. Gleichzeitig trägt ein verbesserter Nutri-Score nachweislich zur Kaufentscheidung bei: In einer europaweiten Umfrage gaben 68 % der Konsumenten an, dass sie bevorzugt Produkte mit einem besseren Score wählen [3].
Nachhaltigkeit und ESG-Perspektive
Neben Gesundheit rückt auch Nachhaltigkeit stärker in den Fokus. Lebensmittelhersteller, die Reformulierungen wie Natriumreduktion umsetzen, positionieren sich nicht nur als gesundheitsbewusste, sondern auch als verantwortungsvolle Marken im ESG-Kontext [6]. Gesundheit gilt zunehmend als Teil des „S“ (Social) in ESG-Strategien.
Fazit
Die Nachfrage nach natriumarmen Lebensmitteln steigt kontinuierlich. Hersteller, die ihre Rezepturen anpassen, profitieren doppelt: Sie erfüllen gesundheitspolitische Ziele und gewinnen gleichzeitig Marktanteile durch eine verbesserte Verbraucherwahrnehmung. Kaliumchlorid bietet dabei eine wissenschaftlich fundierte Möglichkeit, Natrium zu reduzieren und Produkte ohne sensorische Einbußen attraktiver zu machen.
Literatur
[1] WHO. Use of lower-sodium salt substitutes: WHO guideline. World Health Organization, 2025.
[2] NielsenIQ. Consumers and ESG in Food Choices. 2024.
[3] European Commission. Consumer attitudes towards the Nutri-Score. 2023.
[4] European Food Safety Authority (EFSA). Scientific and technical guidance for the preparation of applications for nutrition and health claims. 2022.
[5] Mintel. Global Food and Drink Trends Report. 2023.
[6] Euromonitor International. Health and Wellness Foods Market Report. 2023.